Medien
Liebe Medienvertreter/innen,
Sie können meine Fachartikel oder Textausschnitte gerne mit Quellenangabe für Ihre Berichte verwenden. In diesem Falle bitte ich Sie um die Zusendung eines Beleg-Exemplars oder eines Links zur Veröffentlichung.
In fremden Schuhen laufen: Einfühlsamkeit als Karriere-Treibstoff
Geschäfte scheitern oft, weil „die Chemie“ zwischen den Beteiligten nicht stimmt. Deshalb ist es wichtig, schnell in echten Kontakt mit anderen zu kommen. Ihnen stehen viele Türen offen, wenn Sie Ihren Mitmenschen selbstbewusst mit Akzeptanz und Einfühlungsvermögen entgegentreten. Doch lässt sich eine solche Einstellung „auf Knopfdruck“ erzeugen?
Die meisten Menschen tragen eine professionelle Maske, hinter der sie sich selbst und ihre eigentlichen Gedanken verbergen. Dadurch entstehen zuweilen Missverständnisse und negative Gefühle auf beiden Seiten. Ein altes indianisches Sprichwort sagt sinngemäß: „Urteile nie über einen anderen, bevor du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gegangen bist.“ Setzen Sie diese Erkenntnis um, treten Sie auch unangenehmen Personen zukünftig gelassen und wohlwollend entgegen. Sie werden überrascht feststellen, dass sich hinter mancher „Zicke“ und manchem „arroganten Schnösel“ doch ein netter Mensch verbirgt.
Was ist Einfühlsamkeit, auch „Empathie“ genannt?
Der Begriff „Empathie“ leitet sich aus dem griechischen Wort „Empatheia“ ab. Es bedeutet so viel wie „Einfühlungsvermögen“. Es geht also um die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und sie zu verstehen – die Welt oder eine bestimmte Situation zumindest für einen Moment aus ihren Augen zu sehen. Im Unterschied dazu können wir freundlich zu einem Gesprächspartner sein, auch wenn er uns vollkommen fremd ist und wir kein Interesse daran haben, ihn zu verstehen. Auf Basis einer eigenen, wohlgesonnenen Stimmung senden wir unserem Gegenüber Signale, die ihm das Gefühl vermitteln, dass wir ihn akzeptieren und schätzen. Freundlichkeit kann echt oder gespielt sein. Denken Sie beispielsweise an das teilweise aufgesetzte Lächeln von Hotelangestellten, die die schwierige Aufgabe haben, jeden Gast herzlich zu begrüßen.
Aufgesetzte Freundlichkeit statt echter Wertschätzung
In Firmen ist die Belegschaft dazu angehalten, Kunden einen „freundlichen Service“ zu bieten. Hat ein Kunde das Gefühl, von einem netten Menschen gut betreut zu werden, wird er weiterhin in dieser Firma einkaufen oder deren Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Ein freundlicher, kompetenter „Service“ zahlt sich also für Unternehmen und Freiberufler aus. Doch wie ist der Zusammenhang zwischen Einfühlungsvermögen und Freundlichkeit?
Wer mitempfindet, was ein anderer gerade erlebt, kann dessen Verhalten besser nachvollziehen und ihm echte, von Herzen kommende Freundlichkeit entgegenbringen. Wenn ich weiß, dass der jüngste Sohn des Chefs gerade mit einer schweren Krankheit in einer Spezialklinik liegt, verliert eine unfreundlich gefauchte Rüge für einen kleinen Fehler an Verletzungspotenzial. Allerdings ist es nicht immer möglich, die genauen Hintergründe für die aktuelle emotionale Befindlichkeit eines anderen zu ermitteln. Für eine positive Begegnung reicht es jedoch aus, das, was sich hinter der „Fassade“ verbirgt, intuitiv zu erspüren.
Nicht an jedem Tag sind wir gleichermassen einfühlsam
Doch nicht jeden Tag haben wir das gleiche Mass an Sensibilität. Manchmal sind wir selbst mit grossen Problemen belastet. Dann fällt es uns schwerer, uns auf unser Gegenüber und dessen Anliegen zu konzentrieren. Unsere Stimmung wirkt sich direkt auf unser Einfühlungsvermögen und damit auch auf unsere Beziehungen zu anderen aus. Erfreulicherweise gibt es zu dieser Thematik gute Nachrichten: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es möglich ist, die eigene Stimmung positiv zu beeinflussen. Studien haben gezeigt, dass wir mehrere wirksame Instrumente besitzen um unsere Emotionen zu steuern. Wir müssen sie also nur noch nutzen! Fachleute bezeichnen deren Anwendung als „Stimmungsmanagement“. Das bedeutet: Ab sofort sind wir unserer eigenen schlechten Laune nicht mehr hilflos ausgeliefert.
Einige der Werkzeuge auf einen Blick:
- Körpersprache einsetzen
- Atemtechnik
- Innere Leitsätze
- Achtsamkeit
- Selbstakzeptanz
- Wahrnehmung der eigenen Gefühle
Mehr Informationen zu den einzelnen Instrumenten
Nonverbale Kommunikation
Die Körpersprache dient in der menschlichen Gesellschaft dazu, den Inhalt von Äusserungen zu unterstützen, die wörtliche Rede zu ersetzen, Gefühle auszudrücken, Meinungen anderen Menschen gegenüber kund zu tun und etwas über die eigene Person mitzuteilen. Weichen die sprachlichen Äusserungen eines Gesprächspartners von seinen Körpersignalen ab, haben wir das Gefühl, dass bei ihm etwas nicht stimmt. Nichtsprachliche Signale wirken immer stärker als Gesagtes. Nicht grundlos heißt es: „Der Körper kann nicht lügen.“
Atemtechnik
Unsere Lungenbläschen sind eng von den Fasern des vegetativen Nervensystems umgeben. Diese steuern über das Mittelhirn zahlreiche Körperfunktionen die keiner bewussten Entscheidung unterliegen, sondern sozusagen automatisiert ablaufen. Zu diesen Funktionen gehören das Herz-Kreislaufsystem, der Herzschlag, der Blutdruck und auch die Stimmung. Dehnen sich die Lungenbläschen bei tiefen Atemzügen aus, senden die Fasern Impulse an das vegetative Nervensystem. Dadurch wird der gesamte Organismus beeinflusst. Bei kontinuierlich tiefer Bauchatmung macht sich ein Entspannungsgefühl breit und der Puls sinkt. Der Einfluss der Atmung zeigt sich insbesondere in Stress-Situationen: Wer aufgeregt ist, atmet unregelmäßig und verkrampft. Manche Menschen verfallen sogar in eine hechelnde, oberflächliche Schnappatmung. Zwingen Sie sich in solchen Situationen tief in den Bauch zu atmen, sinkt der Stresspegel.
Innere Leitsätze
Kennen Sie Ihre inneren Selbstgespräche? Bei vielen Menschen sind diese sehr entmutigend. Ist Ihr Geist mit den positiven, selbstbejahenden Sätzen erfüllt, ist kein Raum mehr für destruktive, zerstörerische Gedanken. Durch das häufige Wiederholen der Sätze werden unsere Gedanken umprogrammiert. Gleichzeitig ändern sich Gefühle und Verhalten.
Achtsamkeit
Unter „Achtsamkeit“ wird eine akzeptierende, offene Haltung gegenüber allen Wahrnehmungen der gegenwärtigen Situation verstanden. Dabei ist es wichtig, wertungsfrei und gelassen gegenüber äusseren Ereignissen, körperlichen Vorgängen, aber auch gegenüber Gedanken, Gefühlen, Phantasien und Erinnerungen zu bleiben. Diese Fixierung und Ausrichtung auf die Erfahrung im aktuellen Moment übt eine beruhigende Wirkung auf uns aus.
Konzentrieren Sie sich in Ihrem Erleben und im Aufnehmen von Sinneseindrücken auf das Hier und Jetzt, haben Sie eine direkte Verbindung mit der gegenwärtigen Welt. Begegnen Sie einem anderen Menschen wie beispielsweise einem Kunden oder einem Kollegen, sollten Sie sich mental ganz auf ihn einstellen. Das hilft Ihnen, zu erfahren und zu erspüren, wie er sich gerade fühlt, welches seine Ziele und seine Bedürfnisse sind. Ihre Wahrnehmungen helfen Ihnen, daran angepasst zu reagieren.
Selbstakzeptanz
Wer sich selbst mag und sich mit der eigenen Person angefreundet hat, kann selbstbewusster, entspannter und freundlicher auf andere Menschen zugehen. Niemand wird mit der Fähigkeit zur Selbstakzeptanz und Selbstliebe geboren: Diese muss erworben werden. Das kann auch im Erwachsenenalter noch geschehen. Es geht darum, sich selbst ein Freund oder eine Freundin zu werden. Eine Freundschaft zwischen zwei Menschen muss sich entwickeln und wachsen. Ebenso muss die Selbstakzeptanz muss gepflegt werden. Das bedeutet, dass Sie sich selbst so behandeln, wie Sie von einem guten Freund bzw. einer guten Freundin behandelt werden möchten.
Wahrnehmung der eigenen Gefühle
Möchten Sie Ihr Einfühlungsvermögen verbessern, geht es zunächst darum, sich auf Ihre eigenen Emotionen zu konzentrieren. Insbesondere dann, wenn Sie gerade sehr aufgewühlt sind. Der Schlüssel zu einem bejahenden, freundlichen und akzeptierenden Umgang mit anderen ist das „wieder-fühlen“-Lernen. Denn bereits in der Kindheit lernen die meisten Menschen, ihre Emotionen zu unterdrücken.